Produktionen

PINK IS MY FAVOURITE NUMBER

“Das Wort »absurd« bedeutet ursprünglich »bodenlos«, im Sinn von »ohne Wurzel«. Etwa wie eine Pflanze bodenlos ist, wenn man sie pflückt, um sie in eine Vase zu stellen. Blumen auf dem Frühstückstisch sind Beispiele eines absurden Lebens.”
(Vilém Flusser)

Die beiden Performer behandeln in der Revue Pink is my favourite number die Absurdität der Realität und die Logik des Absurden. Mit Sprache, Tanz und Musik werden in einzelnen Nummern Momente geschaffen, die uns das Jenseits vom Hier-und-Jetzt zeigen sollen. Zusammen mit der Dramaturgin und Tanzwisschenschaftlerin Sirkka Muth stellen sie die Fragen: Lässt sich Absurdität (be)greifen? Ist es Unsinn, widerspricht es einer Logik? Entsteht Absurdität erst aus einem Vergleich mit Realität? Können wir Realität und Absurdität überprüfen, bewerten und entscheiden? Welcher Logik folgen wir und was ist unsere Wirklichkeit? Neue Denkwelten eröffnen und Ansichten verdrehen. Der theatrale Raum wird zum Labor der Realität. Einer Realität. Anderer Realitäten. Neuer Realitäten.

What is your favourite cake?

My favourite cake is a message.

Credits:
Konzept/Performance: Nikos Konstantakis, Markus Tomczyk
Dramaturgie: Sirkka Muth
Fotos/Video/Design: Alessandro De Matteis
Technik: David Carvalho Hilje
MakeUp: Kerstin Meisen

Premiere: 21. September 2016, 20 Uhr

in der studiobühneköln

Eine Produktion von TRIPLETRIPS, in Koproduktion mit der studiobühneköln und Sirkka Muth. Gefördert durch die RheinEnergie-Stiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Theaterakademieköln und DeMatteis Photography Studio.

Eingeladen zum NEUEL!EBE Festival Berlin 2018 im Admiralspalast

MITOS MINOTAUROS

MITOS MINOTAUROS erzählt die Legende des Minotaurus von seiner Entstehung bis zu seiner Erlösung. Die Geschichte eines Doppelwesens als Sündenbock der Gesellschaft zieht die Parallelen zur aktuellen Gesellschaftssituation, ihren Bedingungen und Konflikten.

Wann darf ein Mensch wo sein, welche Rechte hat er und welche Macht hat die Mehrheit oder ein Einzelner? Jeder von uns trägt einen Teil Minotaurus in sich. Wir suchen nach den Auswegen im alltäglichen Labyrinth. Gibt es dieses Labyrinth überhaupt wirklich oder haben wir uns nur selber einen gesellschaftlichen Käfig gebaut? Unsere inneren Kreaturen richten sich entweder in ihren Gewohnheiten häuslich ein oder suchen nach Asyl in der Gemeinschaft.

Die zwei Schauspieler stehen hier als Material zur Verfügung, um sprachlich und körperlich zu laborieren. Das Schauspiel nutzt Mitos (griechisch für Roter Faden), um das Publikum durch den Abend zu führen. TRIPLETRIPS köpfen ihre zweite Persönlichkeit und lassen dadurch die bestehende Welt einstürzen. Sie handeln aus Angst und entwickeln Mut aus Einsamkeit.

In der Zusammenarbeit mit dem bildenden Künstler PHILIPP DREBER wurden das Bühnenbild und die Kostüme entwickelt. TRIPLETRIPS bauen und zerstören, kreieren neu und verwerfen. Sie graben nach den Geheimnissen unseres Daseins und werfen Licht auf das, was gerne verborgen gehalten wird.

Eine Koproduktion von Tripletrips und studiobühnekölnGefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln.

Premiere:  15. September 2015, 20 Uhr in der studiobühneköln

Weitere Aufführungen:  16. bis 19. September 2015 und 23. bis 25. März 2016 jeweils 20 Uhr

Pro Vorstellung max. 30 Personen!

 


MEAT MARKET

We are meat. We transfer meat, we touch it, we eat it, we fuck it, we like it, we are meat, I don’t know who created it.

MEAT MARKET launcht die Frage nach dem Marktwert des eigenen Körpers in Relation zum jeweiligen Umfeld. Drei exemplarische Individuen machen sich zu Testpersonen auf einem Laufsteg, stellen sich vor, stellen sich auf, bemühen sich um Nahbarkeit und Alleinstellungsmerkmale gleichermaßen.

Die eigene Biomasse wird präsentiert, versteckt, geschminkt und abgesteckt, es wird geworben und gefragt. Der Raum wird zum Labor in dem live die entscheidenden Faktoren für Erfolg erforscht werden. Was an mir ist was wert? Welche Art der Vermittlung macht etwas wertvoll? Wir zeigen uns blank. Wir möchten euch wirklich gefallen. Was normalerweise unter der Oberfläche vonstatten geht, stecken wir uns als explizites Ziel.

Siege und Niederlagen, die sich zum Zeitpunkt der Realisierung schon wieder transformiert haben. Ein nie abreißendes Spiel mit allenfalls flüchtigen Ergebnissen. Ein redundanter, verwirrender Informationsfluss und dennoch nicht abzustellen.

So let’s play.


DOTOLOGY OF MY PENIS

Das Stück besteht aus zwei Soli, die getrennt voneinander gearbeitet und in Köln aufgeführt wurden. DOTOLOGY ist von Nikos Konstantakis und MY PENIS TOLD ME I AM STUPID von Markus Tomczyk. Beide choreographischen Arbeiten verwenden die selben Methoden und beschäftigen sich auf der einen Seite mit verschiedenen Themen und auf der anderen Seite finden sie ihre Parallelen. Beide Soli stellen den männlichen Körper in den Mittelpunkt, um ihn zu erforschen und mit ihm zu laborieren.

Für die Vorstellung in der TanzFaktur Köln werden die Überschneidungen und Unterschiede explizit ausgearbeitet. Die Choreographien werden nebeneinander gestell, sich gegenübergestellt und einzelnd ausgestellt.

My Penis Told Me I Am Stupid

Was den männlichen Körper ausmacht, hat ein Eigenleben. Es meldet sich zu Wort. Es spielt sich in den Vordergrund, reflektiert, mokiert, klagt an. Was, wenn es den ganzen Körper regiert, ihn lenkt und bestimmt? Wenn ich nicht fremdbestimmt werden will, muss ich meinen Gegenüber mundtot machen.

Das Solo ist eine Auseinandersetzung des männlichen Körpers, seinem Kampf mit den  Trieben. Es sucht nach dem Genuss des Körpers und schafft unabsichtlich Bilder der Absicht. Es stellt den männlichen Körper an sich in den Raum, um ihn auf sich reagieren zu lassen. Es sucht nach der Ikonisierung der eigenen Person und findet Parallelen zum göttlichen Sein. Getrieben vom Kampf gegen die Natur entsteht neues natürliches Material. Bewegung, Atem, Schweiß. Körper, Schau, Sein. Mensch, Opfer, Gott.

Tanz und Choreographie: Markus Tomczyk

Premiere:  9. Juli 2014 im Rahmen des Tanzabends “Ava & Edam”, Arkadas – Bühne der Kulturen, Köln

Dotology

Eine Person begrüßt das Publikum in einem Raum. Schwarzer Boden. Die Beleuchtung ist sehr gering. Sie schafft keine atmosphärische Stimmung, dient lediglich dafür, dem Betrachter die Möglichkeit zu geben, zu erkennen, was auf dem schwarzen Boden geschieht. Der Tänzer durchläuft die Choreographie, die durch philosophische Theorien von Aristoteles bis zu modernen sozialen Ansätzen entwickelt wurde.

Die Dramaturgie fokusiert eben diese philosophischen Ansätze und präsentiert deren Kommentare im Kontext des aktuellen Zeitbezuges zum  Begriff „Punkt“. Der Punkt als Zwischenstation, als Ende, Vollendung und Perfektionierung. Erotische Punkte, soziale Stigmata, räumliche Kontaktstellen, allgemeine Treffpunkte, Kollisionspunkt und Siedepunkt. Das Ende der Geschichte, die Teleologie und die Integration.

Der Tänzer vollzieht mit Aufmerksamkeit die Choreographie, entdeckt und erlebt im selben Moment die somatischen Effekte bei sich selbst, im Publikum und im Raum. Es geht um das Handeln und das Spühren des im Moment Bestehenden.

Tanz und Choreographie: Nikos Konstantakis

Premiere:  17. April 2014 Festival Plattform HR 2014, Zagreb

Köln-Premiere:  20. Mai 2014 Studiotheater ZZT